Wurzeln
Die tiefsten Wurzeln der TTB sind in der Permakultur verankert.
„Permakultur ist ein auf ökologischen Prinzipien fußendes Gestaltungsprinzip, das den systematischen Rahmen für die Einführung einer dauerhaften oder nachhaltigen Kultur bildet. Es vereinigt die unterschiedlichen Fertigkeiten und Lebensweisen, die wir wiederentdecken und uns aneignen müssen, damit wir uns von abhängigen Konsumenten zu verantwortlichen Produzenten entwickeln. In diesem Sinne ist Permakultur nicht die Landschaft und auch nicht der ökologische Gartenbau, die nachhaltige Landwirtschaft, die energieeffiziente Bauweise oder das Ökodorfprojekt an sich, sondern sie dient als Entwurfsprinzip, auf dessen Grundlage alle diese von Einzelnen, Familien und Gemeinden unternommenen Bemühungen um eine nachhaltige Zukunft untermauert, organisiert und weitergeführt werden können.“ (David Holmgren, „Permaculture: Principles and Pathways beyond Sustainability“ in „Energiewende – Das Handbuch“, Verlag Zweitausendeins, 2010)
Die Permakultur hat drei ethische Komponenten mit folgenden Grundsätzen:
People Care – Sorge für Menschen tragen
Earth Care – Sorge für die gesamte Schöpfung tragen
Fair Share – Überschüsse teilen, mit Mensch und Tier, sowie dem Konsum Grenzen setzen.
Die Permakultur wendet also Prinzipien und Methoden an, um die Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten und Gemeinschaften – ähnlich wie Biotope – „organisch“ zu organisieren. So kann gelebte Kooperation und Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen entstehen.
Die Transition Town Bewegung liefert praktische Beispiele dafür. Diese reichen von Gemeinschaftsgärten (auch mit Hilfe der Permakultur geplant und umgesetzt) über Energiegenossenschaften, Solidarische Landwirtschaft bis hin zu regionalen Währungen und Carsharing Projekten. Ein Gemeinschaftsgarten kann zum Beispiel eine verbindende Wirkung auf die Gemeinde haben und gleichzeitig Wissen vermitteln und einen Beitrag zur Versorgung leisten.
Folgende Erkenntnisse liegen der Transition Town Bewegung zugrunde:
„stell dir vor... alles, was du brauchst…
der Sprit für dein Auto
das Öl für deine Heizung
das Benzin für den LKW, der dein Essen in den Supermarkt bringt
die Pflanzenschutzmittel zum Anbau des Gemüses, das du magst
die Plaste-Isolierung der Kabel für deinen Computer
die Farbe an deiner Tür
und all die tausenden und abertausenden Produkte, deren Verfügbarkeit wir für völlig normal halten (von Plaste-Mülltonnen & Verpackungsmaterial über Schuhe & Textilien bis hin zu Telefonen und Lego-Bausteinen)
...brauchen zur Herstellung Erdöl. Aber dieses Erdöl geht aus!
Sinkende Ölförderung, steigende Ölnachfrage - zwei gegenläufige Prozesse, ein Problem:
Wie sieht die Welt nach dem Ölzeitalter aus?
Wie reagieren wir auf explodierende Energiepreise?
Wie organisieren wir Transport?
Wie stellen wir die Produkte her, an die wir gewöhnt sind?
Können wir unser bisheriges Wohlstandsniveau überhaupt halten oder sind die Grenzen des Wachstums erreicht?
Brechen Konflikte um die letzten Ölreserven aus, wie am Beispiel des Irak-Krieges? Wir organisieren wir Wirtschaft & Versorgung?
Es ist beim Peak-Oil-Problem gar nicht so wichtig, wann der Höhepunkt der Erdöl-Förderung genau stattfindet: Ob er also bereits 2006 passiert ist oder erst 2020 passieren wird - in jedem Fall werden steigende Preise bei sinkendem Öl-Angebot massive Auswirkungen auf unser Leben haben.
Um Peak Oil etwas entgegenzusetzen, haben wir verschiedene Optionen, die teilweise jeder Mensch umsetzen kann, die teilweise auf politischer Ebene durch uns alle umgesetzt werden müssen:
Suffizienz / Genügsamkeit
Effizienzrevolution
Regionales Wirtschaften
intelligente Verkehrskonzepte
neue Technologien
Nutzung anderer Energiequellen, wie Sonnen-, Wind- und Wasserenergie
Neue Rohstoffe
Gründung von Energiewende-Initiativen - Vernetzungsplattform: www.transition-initiativen.de